Die 12. Klasse der Freien Waldorfschule Benefeld spielt einen weiteren Shakespeare am 25.,26. Und 27. Oktober 2019

Bezaubernd, sinnlich, urkomisch und fast ein bisschen sarkastisch im Umgang mit dem Wort „Liebe“ – so oder ähnlich könnte man Shakespeares Liebeskomödie „Wie es euch gefällt“ in vier Adjektiven beschreiben. Jedoch reichen vier Worte nicht aus um auch nur annähernd darzustellen, was die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse der Freien Waldorfschule Benefeld da am vergangenen Wochenende auf die Bühne brachten. Jene Bühne, von der im wohl berühmtesten Zitat des Stückes die Rede ist: „Die ganze Welt ist eine Bühne und alle, Männer und Frauen, sind nur Spieler“.

Seit Wochen arbeitete die Klasse gemeinsam mit Theaterpädagogin Astrid Isenberg und Lehrerin Undine Zinke auf die öffentlichen Aufführungen hin. Szenen wurden angelegt und wie Diamanten bis ins letzte Detail geschliffen. Kostüme wurden zusammengestellt und das Bühnenbild geplant – alles in eigener Regie. Dabei gelang es, in moderner und schlichter Atmosphäre ein klassisches Spiel zu inszenieren, welches an romantischer Aktualität kaum verloren hat.

Da der Festsaal der Waldorfschule gerade im Bau ist, fanden die Vorstellungen diesmal im Saal der Ita Wegman Schule statt, welcher an allen drei Abenden komplett ausgebucht war. Kein Wunder, denn die Schülerschaft vermochte es mit wunderbar besetzten Rollen, Feingefühl für kleinste Gesten und humorvolle derbe Szenen zu kreieren und damit den Zuschauer in eine fabelhafte Welt mitzunehmen, in der die Irrungen und Wirrungen rund um das Thema Liebe einen ganz schwindelig machten. Während die junge Rosalind nach ihrer Verbannung durch den Herzog  - als Mann verkleidet -  im Wald von Arden umherzieht, trifft sie ihre große Liebe, den schönen Orlando, wieder. Dieser jedoch ahnt nicht, dass sich unter dem Männergewand seine Angebetete versteckt. Rosalind horcht ihn durch eine List aus und erfährt, dass er unsterblich in „Rosalind“ verliebt ist. Begleitet wird sie stets von ihrer Cousine und dem Hofnarren Touchstone. Es versteht sich von selbst, dass durch die verschiedensten Zusammenkünfte der im Wald lebenden Verstoßenen, Irren und Verliebten die verrücktesten Situationen entstehen – beispielsweise als sich Phoebe, die Braut des Schäfers, plötzlich in die als Mann verkleidete Rosalind verliebt.

Ein wahres Wirrwar… Was aber klingt wie eine komödiantische Romanze, birgt doch einige Szenen in sich, die in den Vorstellungen nachdenklich machen. Wenn der melancholische Jaques dem Publikum seine Lebensphilosophie aus Weltschmerz darstellt und klarmacht, dass wir alle endlich sind, ist es still im Saal und jedem leuchtet ein, dass wir im Leben verschiedene Rollen zu besetzen haben. Auch die 12. Klasse nahm ihre diversen Rollen nicht auf sich, sondern hauchte ihnen Leben ein und schenkte den Besuchern drei wundervolle Theaterabende.

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